SONNTAG, 29.09.2019 · 18.00 · TRINITATISKIRCHE · FILZENGRABEN · EINTRITT: AK 18 €, VVK 16 € / 13 €  Kartenvorverkauf

Duke Ellington (1899–1974) Aus den „Sacred Concerts“
für Sopran, Alt, Bariton, Stepptänzer, Chor und Big Band

”Every man prays in his own language, and there is no
language that God does not understand.” – Duke Ellington

Meilensteine der Jazzgeschichte und der geistlichen Musik
Duke Ellington, 1899 in Washington, D.C. geboren, feiert dieses Jahr seinen 120. Geburtstag. Er war zweifellos der bedeutendste Komponist und Arrangeur des Jazz. Seine Kompositionen beschränkten sich nicht auf die aktuellen Stilrichtungen sondern verbanden die Stile und Musikrichtungen und -kulturen miteinander, wobei die Handschrifft Ellingtons immer erkennbar blieb. So nahm er z. B. im selben Jahr Platten mit Louis Armstrong und John Coltrane auf, und sein Klavierstil wurde beiden Situationen mehr als gerecht. Bereits Anfang der 30er Jahre löste er sich von der Begrenzung auf 3 Minuten pro Stück, die durch die Länge einer Schallplattenseite vorgegeben schien, und schuf Kompositionen, die sich über mehrere Plattenseiten erstreckten. Die Kritik der damaligen Zeit hielt dies für unangemessen für einen Jazzmusiker, die lange Form wäre Sache der klassischen Komponisten. Nicht nur beim Umfang, sondern auch bei den Inhalten seiner Kompositionen ging Ellington eigene Wege. Wie in »Black, Brown and Beige – A Tone Parallel to the History of the Negro in America« einer 45 minütigen Suite von 1943. Bereits hier ist die Spiritualität der Afroamerikaner eines der zentralen Themen. 
Die Geschichte der »Sacred Concerts« beginnt im Oktober 1962, als Duke Ellington gebeten wird, ein Konzert in der Grace Cathedral in San Francisco zu geben. „Jetzt kann ich öffentlich sagen, was ich bisher nur auf Knien zu mir selbst gesagt habe.“ so beschrieb Ellington in seiner Autobiographie seine Gedanken in diesem Moment. Schon als Kind lernte er verschiedene Seiten des christlichen Glaubens kennen. So ging er jeden Sonntag zweimal in den Gottesdienst, mit der Mutter in den methodistischen, mit dem Vater in den baptistischen. Die drei Konzerte waren für Ihn das Wichtigste, was er in seinem Leben geschrieben hat. Neben seinen offensichtlichen musikalischen Fähigkeiten, zeigt er in den »Sacred Concerts« auch einen ausgeprägten Sinn für Sprache, pointierte Wendungen und Bilder.
Am 16. September 1965 war die Uraufführung des »Concert of Sacred Music« in Grace Cathedral in San Francisco.
Im ersten Konzert ist „Come Sunday“ aus »Black Brown and Beige« das zentrale verbindende Thema. Nach der Referenz an die Bibel und ihre Bücher „In the Beginning God“ – für das Ellington den Grammy für die beste Jazz Komposition gewann- sang Esther Marrow „Come Sunday“. Die Melodie war dann auch Thema des schnellen Schlussstücks des ersten Konzerts „David Danced“, das sich auf König Davids Tanz vor der Bundeslade bezieht. Ellington besetzte die Rolle des David mit einem Stepptänzer.
Es folgten Aufführungen innerhalb und außerhalb der U.S.A..
Für ein Konzert in der Coventry Cathedral in England vertonte Ellington die Versöhnungslitanei „Father Forgive” (EG 879). Diese Vertonung wurde später ein fester Bestandteil des »Second Sacred Concert«.
Mit „It‘s Freedom“ dem Herzstück des „Second Sacred Concerts“ behandelt Ellington die Freiheit aus sehr verschiedenen Perspektiven. Der geprochene Teil des Stücks trifft nicht nur den Nerv der damaligen Zeit. Die „Four Major Moral Freedoms“ lassen, -denke ich- jedem, der sie hört oder liest, innehalten und nachdenken.
Zum Abschluss unseres Konzertes wird der 150. Psalm in Ellingtons Fassung erklingen, „Praise God and Dance”.
An diesem Abend wollen wir Duke Ellingtons Musik in den
originalen Arrangements mit all ihrer Kraft und Farbe wieder
aufleben lassen. (Helmut Kopp)

Programm:

In the Beginning
God Will You Be There
Ain‘t but the One
Tell me it‘s the Truth
Heaven
Something About Believing
Father Forgive
The Lords Prayer
The Shepherd
David danced
Almighty God
Come Sunday
It‘s Freedom
Praise God and Dance 

Jacquelin Noparstak (Sopran) 
Siggy Davis (Alt) 
Michael Dixon (Bariton) 
Bernd Paffrath (Stepptanz) 
Kantorei Frechen, L: Yuko Nishimura-Kopp 
Six8tyOne Big Band 

L: Helmut Kopp 

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die Ausführenden:

Jacqueline Noparstak genoss Ihre Ausbildung New York City wo sie u.a. bei Cornelius L. Reid studierte. Sie sang u.a.: Gräfin Almaviva in Le Nozze di Figaro, die Titelrollen in Massenets Manon und Strauss’ Arabella,  Fiordiligi in Così fan tutte, Hanna Glawari in Die lustige Witwe, Micaëla in Carmen.

Sie war Grand Prize Winner des AIMS Meistersingerwettbewerbs in Graz, gewann erste Preise beim Marcella Sembrich Voice Wettbewerb, dem Rochester Oratorio Society’s Classical Idol Wettbewerb, dem Marie E. Crump Vocal Arts Wettbewerb, dem Lois Alba Wettbewerb in Houston, dem Marcella Sembrich Wettbewerb, dem Licia Albanese-Puccini Wettbewerb sowie Ehrungen und Preise des „Liederkranz Foundation Wettbewerbs“, der National Opera Association, dem Opera Index und des Violetta Du Pont Wettbewerbs.

www.jacquelinenoparstak.com

 

Fotos: Heinz Kleim
Makeup/Styling: Judith Gerdsmeier

Siggy Davis ist in internationalen Broadway Musicals und im Jazz aktiv. Sie machte ihren Abschluss an der Howard University in Washington DC, war Guest Artist an der Folger Shakespeare Library und wurde mit dem Owen Dodson Award und dem Sterling Brown Talent Award ausgezeichnet . Neben Off-Broadway-Produktionen nahm sie Schauspielunterricht  bei Dr. Gitta Honneger (Yale University) und Gesangsunterricht bei Jane Copeland Stevens (Metropolitan Opera). Hierzulande war sie in Hauptrollen am Theater
des Westens, der Deutschen Oper Berlin, am Hamburger Schauspielhaus und am Theater am Gärtnerplatz in München zu sehen. Sie unterrichtete u.a. an der Hamburger Hochschule, der Wesleyan University und der Howard University. Siggy Davis ist Jurymitglied des John Lennon Förderpreises und Coach des „Kurt Masur Jazz vocalists workshop“.

www.siggydavis.com

 

 

Michael Dixon erhielt seine musikalische Ausbildung am State University College, Fredonia, N.Y., der Southern Illinois University, Carbondale, und der Indiana University School of Music in Bloomington.

1984 gastierte er erstmals in Deutschland, und übernahm 1986 bis 1989 die Leitung von „Cats“ in Hamburg, Amsterdam und Paris. Von 1991 bis 1996 war er Musikdirektor am Theater Lüneburg. Seit 1996 ist Michael Dixon Professor für Gesang an der Universität der Künste Berlin. Neben seinen anderen Verpflichtungen ist weiterhin als Sänger mit Werken von Oper bis Jazz aktiv. Einem größeren Publikum wurde er durch seine Teilnahme an der Sat 1 Produktion „The Voice Senior“ bekannt.

 

 

Bernd Paffrath arbeitet seit 1989 als Stepptänzer und Lehrer für Stepptanz.  Zu seinen Lehrern zählten: Roger Louis, Victor Cuno, Chuck Green und Sam Weber, mit dem er seit 1992 zusammenarbeitet.
Er wurde viermal Deutscher Meister und 1996/97 Weltmeister im Solostepptanz. Er war der erste deutsche Lehrer beim „North American Tap Dance Festival“ in New York und Boston. Seit 2001 hat er an der „Folkwang Universität der Künste” in Essen einen Lehrauftrag für Stepptanz. Er choreographierte „Ein Tag in der Metropole Ruhr”für die „ITB“ in Berlin und „Ein Tag im Revier” für die „Ruhr 2010”. In den letzten Jahren steppte Bernd Paffrath auch häufig in Konzertsälen (u.A. das „Tap Dance Concerto“ von Morton Gould).

www.tap-dance.de

Die Six8tyOne Big Band
Benannt nach dem Rheinkilometer 681 konzertiert die Six8tyOne Big Band regelmäßig im Rheinland und im Ruhrgebiet. Ausgehend von der Musik Duke Ellingtons hat sie durch die Jahre ein Repertoire von den Anfängen des Jazz bis heute aufgebaut, zu dem auch Bandmitgliedern Kompositionen beisteuern. Sie bleibt dabei bei aller stilistischer Vielfalt den Wurzeln des Jazz verpflichted.

www.six8tyone.de

 

Die Kantorei Frechen wurde 1904 gegründet, und ist seitdem ein fester Teil des musikalischen Lebens der Ev. Kirchengemeinde Frechen, einer der ältesten evangelischen Gemeinden im Raum Köln.

 

 

 

Yuko Nishimura-Kopp ist Pianistin und A-Kirchenmusikerin. Sie studierte Klavier, Orgel, Gesang am Kobe College in Japan, Klavier und historische Tasteninstrumente am Richard-Strauss-Konservatorium in München, sowie evangelische Kirchenmusik an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf.  Seit 2006 ist sie als Organistin und Pianistin in Köln und Umgebung tätig und konzertierte u.a. in Krefeld, beim Orgelsommer Sillenstede und beim WDR. Seit 2017 ist sie Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde Frechen, und konzertiert weiterhin als Pianistin, Organistin und Chorleiterin.

 

 

Helmut Kopp ist Trompeter und spielt und unterrichtet auch andere Instrumente der Blechfamilie. Er leitet den Posaunenchor Glessen, die Big Bands des Hardtberggymnasiums Bonn, sowie die Six8tyOne Bigband. Er konzertiert in verschiedenen Besetzungen von Jazz bis zu klassischer Kammermusik, u. A. mit seiner Frau Yuko Nishimura-Kopp.

 

 

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