FREITAG 04.10.2019 · 20.00 · ROCHUSKIRCHE · BICKENDORF · EINTRITT: 12 €/8 € · Kartenreservierung
Leonard Bernstein „Chichester Psalms“ und Igor Strawinsky „Psalmensymphonie“
Zeitgenössische Psalmvertonungen für Chor, Solisten und Instrumente
Igor Strawinsky (1882 – 1971)
Psalmensymphonie für Chor und Instrumente (komp. 1930, rev. 1948)
Leonard Bernstein (1918 – 1990)
Chichester Psalms für Soli, Chor und Instrumente
Auf dem Programm stehen Schlüsselwerke der Psalmenkompositionen aus dem 20. Jahrhundert in kammermusikalischen Versionen von Leonard Bernstein und Igor Strawinsky in kammermusikalischen Versionen.
Das Besondere an dem Projekt ist, dass es sich um ein vom Landesmusikrat NRW gefördertes „Offenes Chor-Sommer-Projekt“ handelt, bei dem der RochusChor die sängerische Basis stellt, aber auch darüber hinaus interessierte Projektsänger für dieses Programm eingeladen hat.
Die Chichester Psalms gelten unter Chorsängern als musikalisch schwierig, wobei die Einleitung oft als eine der härtesten Prüfungen für Chortenöre gilt, die je geschrieben wurde (extremer Tonumfang, rhythmische Komplexität, lang anhaltende verminderte Septimakkorde zur Bassstimme). Die häufige Verwendung der Septime ist eine Anspielung auf die besondere Bedeutung der Zahl „7“ in der jüdisch-christlichen Tradition. So ist auch der Hauptteil des 1. Satzes im 7/4-Takt geschrieben, der des 3. Satzes im 10/4-Takt (10 = 7+3). Die Chichester Psalms sind ein dreiteiliges Chorwerk des amerikanischen Komponisten Leonard Bernstein auf hebräische Psalmentexte. Der Text (die Psalmen Nr. 100, 23 und 131 vollständig, dazu Einzelverse aus den Psalmen Nr. 108, 2 und 133) wurde vom Komponisten selbst zusammengestellt.
Mit diesem Werk nahm Bernstein (neben seiner 3. Symphonie „Kaddish“) am deutlichsten Bezug auf seine jüdische Herkunft und Religion und schreibt selbst dazu: „Sucht man in meiner Musik nach dem Gegensatz von Optimismus und Pessimismus, so wird man ihn am ehesten im Spannungsfeld von Tonalität und Atonalität finden.“
Die „Psalmensinfonie“ ist ein geniales Werk von Igor Strawinsky, das an Psalmodie und Hymnus christlicher Traditionen erinnert und die herbe Spiritualität von Strawinskys späteren geistlichen Werken vorwegnimmt. In die Partitur trug der Komponist folgende Widmung ein: „Diese Symphonie, komponiert zur Ehre Gottes, ist dem Boston Symphony Orchestra gewidmet aus Anlass seines fünfzigsten Geburtstages“.
Strawinsky trägt somit ein musikalisches Werk zur Ehre Gottes in weltliche Konzertsäle und löst einmal mehr den sonst in festen Begriffen befindlichen Zusammenhang zwischen Musik und Theologie.
(Wilfried Kaets)
Bagdasar Khachikyan (Countertenor)
Eva-Marie Blumschein (Harfe)
Iris Rieg (Konzertflügel)
Percussion-Ensemble der Rochus-Musikschule (Einstudierung: Norbert Krämer)
RochusChor
L: Wilfried Kaets
Ausführende:
Bagdasar Khachikyan – Countertenor
Studien am Musik-College in Krasnodar (Russland) sowie an der Staatsuniversität der Kultur und Künste Krasnodar (Gesang, Chorleitung) mit Abschluss als Opernsänger (Countertenor) ab 2009.
Daraufhin folgten Engagements am Musiktheater Krasnodar, als Solist beim Don Kosaken Chor, Serge Jaroff u. a. m. Im Rahmen dessen war er u. a. in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich und Südkorea unterwegs.
2013 Masterstudium in Operngesang an der Hochschule für Musik Trossingen; Engagement am Zimmertheater Rottweil, verschiedene Musik- und Schauspielproduktionen u. a. bei den »chekh-OFF players« Berlin, der Oper Frankfurt und dem Galli Theater München.
Eva-Marie Blumschein – Harfe
Studium an der Hochschule für Musik Köln, an der sie Prof. Han-An Liu bereits als Jungstudentin angenommen hatte. Diplome in Musikpädagogik für Harfe, Allgemeiner Musikpädagogik sowie in der Künstlerischen Ausbildung im Fach Harfe.
Lehrbeauftragte für Harfe an der Albertus-Magnus-Universität zu Köln (seit 2004) und an der Hochschule für Musik Köln für Harfe sowie Methodik und Didaktik des Harfenunterrichts (seit 2010).
Eva-Marie Blumschein konzertiert sowohl als Solistin als auch mit verschiedenen Orchestern, z.B. mit dem Neuen Rheinischen Kammerorchester, den Niederrheinischen Symphonikern, den Düsseldorfer Symphonikern, dem Düsseldorfer Alstadtherbst Orchester
Iris Rieg – Steinway D-Konzertflügel
(in Kooperation mit Steinway&Sons, Düsseldorf)
Studien mit herausragenden Abschlüssen an den Musikhochschulen Stuttgart, Detmold und Paris in Orgel, Kirchenmusik, Cembalo, Konzertexamen Orgel, Improvisation, Schulmusik.
Zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben in Brixen, Kortrijk, Linz, Fürth usw.; Mitwirkung bei renommierten Orgelfestivals; Kooperationen mit Orchestern, Rundfunksendern, Dirigenten und Komponisten.
Percussionensemble der Rochus-Musikschule
Ltg. Norbert Krämer
Das Ensemble besteht aus Dozenten und besonders befähigten SchülerInnen der RochusMusikschule, die neben ihrem Einzelunterricht noch einen speziellen Fokus auf gemeinsames Musizieren legen und schwerpunktmäßig zeitgenössische Musik studieren und aufführen.
Rochuschor Köln-Bickendorf
Programmatisch erfreuen sich etwa 75 SängerInnen des leistungsfähigen Erwachsenenchores einer abwechslungsreichen Chorarbeit, die neben klassischer Vokalpolyphonie und repräsentativen Chor-/Orchesterwerken (Bach, Mozart, Haydn…) insbesondere auch die Literatur unseres Jahrhunderts schwerpunktmäßig einbezieht (u.a. Pärt, Britten, Strawinsky Bernstein bis zu außereuropäischen Komponisten und zahlreichen Uraufführungen).
Dabei hat der Chor keinerlei Berührungsängste: seien es mehrmonatige Workshops und Konzerte mit der Gospelchorleiterin Adrienne Morgan-Hammond aus New York, die Zusammenarbeit mit dem irakischen Komponisten Saad Thamir (Uraufführung interkulturelle Kantaten) oder eine langjährige Freundschaft mit dem Tenor Aaron Proujanski, die zu intensiver Beschäftigung mit jüdischer Musik (CD-Produktion sowie Konzerte im In- und Ausland) führte.
Überregional bekannt wurde der Chor mit Konzerten im offiziellen Expo-2000-Programm („Choral-Klangwelten“), bei denen jüdische, islamische und christliche Musiker im Dialog standen. Diese Programme wurden in erweiterter Form auch im Festival für Zeitgenössische Musik „Acht Brücken“ sowie im Gasometer Oberhausen präsentiert.
Zahlreiche Konzerte (Dome zu Aachen, Trier, Köln…) und Konzertreisen (u.a. Belgien, Frankreich, Italien, Österreich, England, Ungarn), Zusammenarbeit mit professionellen Orchestern, Kooperationen mit anderen Chören und diverse CD-Produktionen.
Wilfried Kaets
Komponist, Dirigent, Interpret
absolvierte künstlerische, wissenschaftliche und pädagogische Studien mit entsprechenden Abschlüssen an der Robert-Schumann-Hochschule für Musik und der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.
Dem Konzertexamen im Fach Orgel folgten zahlreiche Kurse und Meisterkurse, vor allem im Bereich der Klavier und Orgelimprovisation (O. Latry, P. Eben, H. Riethmüller) sowie der Komposition und Instrumentation (u.a. Oskar G. Blarr).
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