Lange Nacht der Psalmen · 12. Oktober · St. Aposteln
22.30 · Psalmvertonungen des italienischen Frühbarock
Girolamo Frescobaldi (1583-1643):
Recercar in A (fiori muscali 1635), Bearbeitung für Orgel und Bläser
Claudio Monteverdi (1567–1643):
Deus in adjutorium a 6 voci
Dixit Dominus (Ps 109) a 6 voci aus Marienvesper SV 206
Alessandro Grandi (1577–1630):
Cantabo Domino ( geistliches Konzert überPs 103/104) für Sopran solo
Claudio Monteverdi (1567–1643):
Cantate Domino (Ps 95/96) a 6 voci
Domine ne in furore (Ps 6) a 6 voci
Alessandro Grandi (1577–1630):
Deus meus (Konzert über Ps 7) für Sopran, Tenor und Bass solo
Claudio Monteverdi (1567–1643):
Lauda Jerusalem (Ps 147) a 7 voci aus Marienvesper SV 206
Die Capella Piccola beschäftigt sich seit Jahren besonders mit der Musik des 17. Jahrhunderts, und zu dieser Zeit des Umbruchs von der klassischen Vokalpolyphonie zur expressiven, melodiösen, mit dem Beginn der frühen Oper zusammenfallenden Epoche des beginnenden Barockzeitalters mit allen politischen und theologischen Umbrüchen wurde die italienische Musik immer wichtiger und spannender. Dieser Übergang findet sich auch in der Kirchenmusik und in den Psalmvertonungen Monteverdis und Grandis. (Th. Reuber)
Ausführende:
Martina Lins (Sopran), Thomas Klose (Tenor), Jens Lohmann (Bass)
Bläserensemble Musiche Varie:
Martin Lubenow, Thomas Hasselbeck (Zink)
Peter Zentel, Andreas Domnick, Bastian Grescheck (Posaune)
Philipp Spätling (Orgel), Johannes Löscher (Cello)
Capella Piccola
L: Thomas Reuber
Thomas Klose erhielt ausgehend von seiner Tätigkeit im Bonner und Kölner Kammerchor seine erste Gesangsausbildung bei Anneliese Luetjohann. Erste Auftritte auf dem Gebiet der Alten Musik folgten, vor allem mit dem Ensemble „Cappella Burgundiae“, Konzerten u. a. mit Peter Neumann und dem Collegium Cartusianum, Peter Henn, Karin Freist-Wissing, Johannes Vogelsanger, Johannes Geffert, Reiner Schuhenn. Beteiligung an der Welturaufführung der Cusanus-Meditationen von Petr Eben im Jahr 2001. Meisterkurs bei Prof. Peter Schreier. Seine Konzerttätigkeit führte ihn u.a. zum Leipziger Bachfest und nach Dresden, aber auch 2005 nach Zypern. Klose hat Erfahrungen als Gesangslehrer, sowohl im Einzelunterricht wie auch in der chorischen Stimmbildung.
Jens Lohmann studierte Blockflöte in Düsseldorf mit dem Abschluß Instrumentalpädagogik und der Künstlerischen Reifeprüfung. Seine musikalische Ausbildung vertiefe er mit Kursen bei Han Tol, Marion Verbrüggen und Matthias Maute. Als Mitglied verschiedener Ensembles tritt er bei Konzerten im In- und Ausland auf. Nach jahrelanger Gesangsausbildung tritt er auch als Solist im Fach Bariton auf.
Martina Lins, geboren in Dormagen, studierte Kirchenmusik an der Musikhochschule Köln und Gesang bei Frau Prof. Wesselmann in Essen und bei Frau Prof. Peter in Köln. Seit vielen Jahren ist sie als Gesangssolistin bei zahlreichen Konzerten, szenischen Aufführungen, Rundfunk- und CD-Aufnahmen tätig. Dabei arbeitete sie mit verschiedenen Dirigenten und Ensembles im In- und Ausland zusammen, wie die Rheinische Kantorei, Musica Antiqua Köln, Sequentia, Dolcimelo Ensemble, Le Parlament de Musique Straßbourg, Michel Corboz. Konzertreisen und Festivals führten sie ins benachbarte Ausland sowie nach Finnland, in die USA und weitere Länder; viele dieser Projekte sind in z.T. preisgekrönten CD- Aufnahmen, Rezensionen und auch Fernsehberichten dokumentiert.
Thomas Reuber, geboren 1959 studierte nach dem Abitur Schulmusik und Germanistik in Düsseldorf und Neuss und anschließend Kirchenmusik an der Musikhochschule Köln und ist seit 30 Jahren als Kirchenmusiker tätig. An St. Thomas Morus in Neuss führte er zahlreiche große Oratorien auf, gründete und leitete eine Konzertreihe mit über 50 Konzerten und initierte u.a. dort die „Romanische Nacht“ mit. Seit 1998 ist er im rechtsrheinischen in Köln als Seelsorgebereichsmusiker für acht Kirchen in den drei Stadtteilen Mülheim, Buchheim und Buchforst zuständig. Darüber hinaus arbeitet er überregional im ökumenischen Kantorenkonvent und in der Ausbildung der Kirchenmusiker mit, arbeitete auch als Band- und Studiomusiker sowie als musikalischer Leiter am Rheinischen Landestheater in Neuss bei Purcells „The Tempest“ und „Fairy Queen“ im Shakespearefestival im dortigen Globe-Theatre und bei weiteren Theaterinszenierungen. Er ist musikalischer und organisatorischer Leiter der Capella Piccola und des Kammerchores Cantus firmus.
Die Capella Piccola wurde 1985 durch ihren Leiter von ehemaligen Musikstudenten gegründet. Schwerpunkt war und ist bei Konzerten, Barockopern, Rundfunk- und CD-Produktionen seltene Werke der „Alten Musik“ in historischer Musizierpraxis zusammen mit versierten Spezialisten der Barockinstrumente und des Barockgesangs aufzuführen und einzuspielen. So entstanden CD-Einspielungen mit Telemanns Trauerkantate und anderen Werken mit Solisten und Barockorchester, die preisgekrönte Ersteinspielung des Oratoriums „La fede sacrilega“ von Johann Josef Fux, Aufnahmen des WDR mit Motetten von Leonhard Lechner konkrete Gestalt an. Weiter enstanden Aufnahemn für CD und WDR mit seltenen Werken des Dresdner Hofkomponisten Jan Dismas Zelenka.
Auch verschiedene Theaterproduktionen mit Purcells Halbopern „The Tempest“ beim Shakespeare-Festival im Neusser Globe-Theater, die Oper „Dido und Aeneas“, The Fairy Queen“ und King Arthur folgten. Der Chor arbeitet projektbezogen, Schwerpunkt bleibt die alte Musik, erweitert auf meist englisches Repertoire des 19. und 20. Jahrhunderts.
Das Ensemble MVSICHE VARIE wurde 1992 gegründet und hat sich auf die Aufführung von Musik des 17. Jahrhunderts spezialisiert. Die Stammbesetzung besteht aus Zinken und Posaunen, begleitet von Chitarrone und Orgel und kann um weitere Blas- und Streichinstrumente erweitert werden, so zum Beispiel für Aufführungen von Kompositionen Monteverdis, Schütz, Praetorius oder Gabrieli. Die Mitglieder des Ensembles haben sich durch Studien im In- und Ausland auf das Spielen der historischen Instrumente spezialisiert und sind regelmäßig in verschiedenen Ensembles und Orchestern aktiv. Die benutzten Instrumente sind ausschließlich Kopien von Originalinstrumenten des 16. und 17. Jahrhunderts.